Historie Schornsteinfegerinnung Aachen
Vorbemerkung
Orientiert an den Amtszeiten der Obermeister soll hier in Kurzform die Historie der Schornsteinfegerinnung Aachen in Verbindung mit der Entwicklung unseres Handwerkes dargestellt werden.
Weitergehende Informationen sind in den Festschriften der Schornsteinfeger-Innung Aachen zum 75- und 100-jährigem Bestehen zu finden.
1881
Die Gründerjahre
Als Gründungstag der Schornsteinfegerinnung Aachen gilt 16. März 1881. Bezirksschornsteinfegermeister Peter Real, aus Erkelenz, reichte die in der Gründungsversammlung beschlossenen ?Statuten der Schornsteinfegerinnung für den Regierungsbezirk Aachen?, über den Bürgermeister der Stadt Erkelenz, an den "Königlichen Landrath" zur Genehmigung ein. Nachfolgend ein Auszug aus diesem Brief.
09.04.1881
Peter Real aus Erkelenz erster Obermeister der Innung Aachen
29.06.1890
Beitritt zum Zentralinnungsverband ( ZIV ) mit Sitz in Berlin
01.07.1899
Eine bedeutsame Veränderung in der Struktur der Innung tritt am 1. Juli 1899 ein.
Nachdem die sogenannte "Bismarcknovelle" vom 18.07.1881 (auch "Innungsgesetz" genannt), neben den bis dahin nur möglichen "Freien lnnungen" auch die Bildung von "Zwangsinnungen" möglich machte, sprachen sich die Mitglieder der Innung in der Versammlung vom 27.09.1898 einstimmig für die Bildung einer "Zwangsinnung" aus und beauftragten den Obermeister Friedrich Deichmann, alle Voraussetzungen hierfür herbeizuführen.
In derselben Versammlung wurde dann auch der neue Vorstand der neuen Zwangsinnung gewählt. Einstimmig zum Obermeister gewählt wurde Friedrich Deichmann aus Eupen. Der Status der Zwangsinnung die Zwangsmitgliedschaft wurde bis zum Jahre 1945 beibehalten.
16.03.1907
Die Innung beschließt einstimmig den Beitritt zum ?Provinzialverband der Schornsteinfegermeister für Rheinland und Fürstentum Birkenfeld?
03.07.1907
Heinrich Schmidt aus Stollberg wurde neuer Obermeister.
01.09.1909
Neuer Obermeister wird Adolf Real.
26.06.1915
Neuwahl des Vorstandes, Adolf Real bleibt Obermeister.
15.06.1918
Carl Knuppertz wird neuer Obermeister.
13.04.1935
In der Gesetz- und Verordnungsgebung gibt es eine bedeutsame Verbesserung des Schornsteinfegerrechts.
In dem Gesetz vom 13.04.1935 zur "Änderung der Gewerbeordnung" werden die Paragraphen 39, 47 und 77 dahingehend geändert, dass nunmehr die Einrichtung von Kehrbezirken verbindlich angeordnet wird und dass für die Bestellung von Bezirksschornsteinfegermeistern nunmehr die höhere Verwaltungsbehörde, - Der Regierungspräsident - zuständig wird.
Weiter überträgt das Gesetz den Regierungspräsidenten die Zuständigkeit für den Erlass von Kehrordnungen, von Kehrgebührenordnungen und die Zuständigkeit für die Durchführung der Kehrbezirkseinteilungen.
Die verbindlichen Regelungen zur Durchführung des Gesetzes zur Änderung der Gewerbeordnung werden dann in der "Verordnung über das Schornsteinfegerwesen? vom 15.4.1935 genannt, und später in der VOSch vom 28.7.1937 festgelegt.
Dem Inhalt nach bleibt diese VOSch bis zum Ende des Jahres 1969 gültig.
18.04.1936
Der bisheriger stellvertretende Obermeister Josef Deutz wird Obermeister bis zum Untergang der Innungsorganisation 1944.
Ende 1944
Auflösung der Zwangsinnung
Anfang 1945
Josef Schaffrath wurde in der Nachkriegszeit von der Handwerkskammer Aachen als kommissarischer Obermeister der wieder zu gründenden Schornsteinfegerinnung Aachen eingesetzt.
14.11.1945
Wiedergründung der Schornsteinfegerinnung für den Regierungsbezirk Aachen.
Obermeister wurde Josef Schaffrath.
04.12.1947
Willi Real aus Jülich, Obermeister
23.07.1955
Heinrich Lintzen, Obermeister
1956
75 Jahre Schornsteinfegerinnung Aachen
29.08.1960
Ernst Wiedorn, neuer Obermeister.
01.10.1962
Eine neue Bauordnung für das gesamte Land Nordrhein/Westfalen tritt in Kraft.
Die im Bereich der Innung bisher gültigen Bauordnungen aus den Jahren 1939 und 1940, für den Regierungsbezirk Aachen, mit Ausnahme des Stadtkreises Aachen und die Bauordnung für den Stadtkreis Aachen, treten außer Kraft.
20.03.1963
Josef von Agris wird neuer Obermeister.
14.09.1965
Die Innungsversammlung beschließt die Errichtung einer Sterbekasse . die am 17.03.1966 von der Landesregierung und dem RP genehmigt wird.
01.10.1966
Der Landtag von Nordrhein Westfalen hat die sogenannte
3. Verordnung zum Landesimmissionsschutzgesetz gebilligt. In dieser
Verordnung ist festgelegt, dass die Bezirksschornsteinfegermeister ab dem 1. Oktober 1966 jährlich Emissionsmessungen an allen Ölheizungen durchführen sollen.
Mit dieser Übernahme der Messtätigkeit an Feuerstätten, die von weitsichtigen Führungskräften aus dem Schornsteinfegerhandwerk Nordrhein-Westfalens und der Landesanstalt für Immissions- und Bodennutzungsschutz in Essen vorbereitet wurde, beginnt eine neue Entwicklung in unserem Handwerk.
Mit der Übernahme der Abgasmessungen an Gasfeuerstätten wurde ein weiterer Entwicklungspunkt erreicht.
Unzweifelhaft wurde hier in den Jahren 1965 und 1966 Pionierarbeit für diese Entwicklung vom Schornsteinfegerhandwerk in Nordrhein-Westfalen geleistet.
06.03.1968
Die Innungsversammlung beschließt die Einrichtung einer Lehrlingskostenausgleichskasse.
Alle Lehrbetriebe erhalten in Zukunft einen angemessenen Zuschuss zu den Kosten der Lehrlingsausbildung.
10.12.1968
Schulungsstätte für Schornsteinfeger in Eilendorf.
Die Bemühungen um die Ausbildung und fachgerechte Schulung des Handwerkernachwuchses in der Schornsteinfegerinnung führten am 10. Dezember 1968 zur Eröffnung einer neuen Schulungsstätte in Eilendorf.
Diese neue Schulungsstätte diente der Aus- und Weiterbildung der Lehrlinge, Gesellen und Schornsteinfegermeister.
15.09.1969
Der Bundestag beschließt das für unser Handwerk bedeutungsvolle ?Schornsteinfegergesetz?. Damit erhält unser Handwerk ein neues, sicheres Fundament, das in besonderer Weise auch für die Altersversorgung gilt.
01.08.1972
Neugliederung des Innungsbereiches.
Der Regierungsbezirk Aachen wurde am 01.08.72 aufgelöst und dem Regierungsbezirk Köln angegliedert. Der Innungsbereich der Innung Aachen wurde durch Zuordnung der Kehrbezirke des Kreises Euskirchen erweitert. Der Zuständigkeitsbereich unserer Innung wurde damit nach einer Übergangsfrist raumgleich mit dem Zuständigkeitsbereich der Handwerkskammer Aachen.
01.04.1974
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz ( BImSchG ) tritt in Kraft.
02.04.1974
Heinz Meisen wird zum Obermeister gewählt.
1981
Jubiläumsjahr, 100 Jahre Schornsteinfegerinnung Aachen
28.06.1984
Peter Schäfers wird Obermeister.
Er war zudem langjährig im Landes- und Bundesvorstand tätig. Zuletzt
als Vorstand Berufsbildung im ZIV. Seit 1997 war Peter Schäfers auch maßgeblich am Zustandekommen des QM-UM Systems in unserem Handwerk beteiligt.
1988
Auf Anregung des Obermeisters Peter Schäfers wurde ein neues Innungshaus Auf der Hüls 199 in Aachen, als Schulungs- Prüfungs- und Kommunikationsstätte errichtet.
1994
Ab dem Jahre 1994 trägt die Innung den Namen
?Schornsteinfegerinnung für den Handwerkskammerbezirk Aachen?.
21.06.1994
Dieter Klein wird Obermeister.
1996
Vorstand 1996
04.10.1999
Am 04.Oktober 1999 wurde das ?Handwerkliche Bildungszentrum der Schornsteinfegerinnung Aachen? im Innungshaus eröffnet.
März 2001
Qualitäts- und Umweltmanagment (QM-UM )
Nach langjähriger Vorbereitung wurde das Schornsteinfegerhandwerk
nach DIN EN ISO 9001 und
DIN EN ISO 14001 durch die LGA InterCert zertifiziert.
04.07.2003
Peter Schäfers, kommissarischer Obermeister.
6.05.2004
Wahl des neuen Obermeisters Dieter Eschweiler
2006
Unser Handwerk befindet sich seit geraumer
Zeit im Umbruch. Bestehende Strukturen und Aufgaben werden in Frage gestellt.
Neue Anforderungen, Tätigkeitsbereiche und Techniken bestimmen die Diskussionen im Handwerk.
- Energieberatung, Energiepass ...
- Lüftungstechnik, Luftdichtheit von Gebäuden ( Blower Door )..........
- Neue Feuerungstechniken, Abgassysteme.
- Brandschutztechnik ................